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Sinnstiftermag ist ein:

– Magazin, das zweimal im Jahr über Kirche und Kommunikation reflektiert
– Projekt im Schnittbereich kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit und werblicher Kommunikation
– Radar zur Ortung interessanter Themen und Menschen im kirchlich-medialen Umfeld
 
           
   
   
 
Foto: © ingimage.com
Die einundzwanzigste Ausgabe von sinnstiftermag erscheint im Mai/Juni 2016. Klicken Sie sich wieder ein!  
   

 

 

  nah/fern: Die mediale Wirkung von Papst Franziskus

Die zwanzigste Ausgabe von sinnstiftermag

Als Jorge Mario Bergoglio am 13. März 2013 mit einem schlichten "Buona Sera!" auf den Balkon des Petersdoms in Rom trat, ahnte die Welt: Dieser Mann, dieser Papst ist anders. Ein südamerikanischer Jesuit, der sich weigert, die Mozetta aus rotem Samt zu tragen, dafür aber nicht auf das schlichte, blecherne Brustkreuz verzichten möchte, das er schon als Erzbischof in Buenos Aires trug, führt nun die katholische Kirche an.

Man sagt ihm nach, er habe im päpstlichen Ankleidezimmer ein unbeeindrucktes "Das können Sie anziehen." und "Der Karneval ist vorbei." entgegnet, als ihm der Zeremonienmeister das prunkvolle päpstliche Gewand anlegen wollte. Er, der sich als erster Papst nach dem Heiligen Franz von Assisi, dem Heiligen der Armen, benannt hat, beeindruckt ab dem ersten Moment an mit diesen sympathischen, menschlichen Anekdoten. Und er strahlt eine Faszination aus, die um die Welt geht.

Doch was genau fasziniert Gläubige aller großen Weltreligionen und sogar überzeugte Atheisten an Papst Franziskus? Ist es seine authentische argentinische Gelassenheit? Seine nüchterne, leicht schnoddrige Art, wenn er mit Journalisten spricht? Oder sogar dieser "Hauch von Gefahr", die von ihm, dem "Elefanten im Porzellanladen", ausgeht, wenn er im Namen des Vatikans Homosexualität nicht verteufelt und sogar zum Kondomgebrauch rät?

Papst Franziskus wird Geschichte schreiben, da sind sich alle Kritiker einig. Und er wird Auslöser einer spannenden Zeit sein, so Michael Sievernich, Professor für Pastoraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Dass diese Zeit mit einer "papalen Abrüstung" eingeleitet wird, überrascht Sievernich im sinnstiftermag-Interview nicht: "Er wird die weltweiten Möglichkeiten des Ordens für die Kirche nutzen, aber ebenso sicher keine Sonderrolle oder gar Privilegien einräumen, da er angetreten ist, diese Übel in der Kirche zu verhindern."

Auch Erika Rosenberg, deutsch-argentinische Schriftstellerin, Journalistin und Papst-Biografin, ist von seiner Durchschlagskraft überzeugt. Als Jüdin beeindruckt sie besonders sein interreligiöser Dialog, seine menschliche Nahbarkeit und sein Durchhaltevermögen, das ihn trotz Gegenwind in der eigenen Kirche dazu ermutigte, seinen Weg einzuschlagen. In unserem zweiten Interview der Ausgabe spürt man, dass Rosenberg auf einen außergewöhnlichen Menschen getroffen ist, der auch heute trotz knapper Zeit nicht den Kontakt zu ihr verloren hat.

Dass Franziskus auch ein mediales Ausnahme-Phänomen ist, zeigt die Illustrierte "Mein Papst" aus dem Panini Verlag. Mit einer Druckauflage von 250.000 Exemplaren ist sie die reichweitenstärkste Zeitschrift über Papst Franziskus. Mit Fan-Postern, Rezepten oder Artikeln über die schlichte, schwarze Kunststoffuhr der Marke Swatch am päpstlichen Handgelenk liefert sie einen ungewöhnlich popkulturellen Blick auf das alltägliche Leben Franziskus'. Und so ist es nicht verwunderlich, dass er neben Justin Bieber, Lady Gaga oder Lionel Messi an bunten Kinderzimmerwänden hängt. Ob die kirchliche Botschaft dabei untergeht oder gerade dadurch verbreitet wird, versuchen wir mit unserer aktuellen Jubiläumsausgabe Nummer 20 zu klären.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihre sinnstiftermag-Redaktion

 

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