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Text: Paul Cossmer  

Paul Cossmer, 21, ist in Berlin wohnhaft. Seit 2013 tritt er auf Bühnen im Rahmen von Poetry Slams auf und seit 2014 betreibt er den Kanal Kahlrazzia, auf dem er sich verstärkt mit Literatur und Politik beschäftigt. Neben dem künstlerischen Treiben studiert er, um irgendwann als Lehrer zu arbeiten.

 
   
 

 

 

 

„Sie haben beim Wettbewerb 1-31.tv Glaube, Liebe, Hoffnung mitgemacht und Ihren Film "Aus Überzeugung simpel" eingereicht. Warum haben Sie am Wettbewerb teilgenommen und wasmöchten Sie mit Ihrem Film erreichen?“

Ein Wettbewerb über Glauben im Webvideobereich zu finden, war selten bzw. nicht existent, bis 1.31 ins Leben gerufen wurde. Ich persönlich bin tief in meinem Glauben verankert und kann dadurch das Leben auf eine verrückte, angenehme Weise wertschätzen. Die Ansicht vom Glauben wollte ich per Video vermitteln. Ich habe mir dann einige Einsendungen auf der Website angeschaut und war schockiert. Es gab, bevor ich mein Video eingereicht habe, nur sehr melodramatische Nietzsche-Zitate, unterlegt mit so trauriger Musik, dass selbst Auftragsmörder Tränen verlieren würden.

Meiner Meinung nach bestärkt Glauben, das Leben zu genießen und nicht sich einzuschränken. Glaube ist wie eine simple Matheaufgabe, z.B. 1+1=2, und nicht komplex wie z.B. eine Integralrechnung. Dass Glaube einfach ist, wollte ich mit meinem Film zeigen.

Sie haben einen eigenen YouTube-Kanal und bereits um die 50 Videos gedreht: Was treibt Sie an, Ihre Botschaften per Film zu kommunizieren? Glauben Sie, dass Kirche stärker auf YouTube vertreten sein sollte und falls ja: wie?

Ich mache YouTube-Videos aus drei Gründen: aus Spaß, aus Verantwortung und aus Kreativität. Der Spaß erklärt sich wahrscheinlich von selbst, da hat die Verantwortung doch mehr Klärungsbedarf. Ich möchte Zuschauer dazu animieren, sich mit Kunst, besonders Literatur, kritisch auseinander zu setzen.

Dazu fasse ich klassische Werke innerhalb einer Minute zusammen und stelle Bücher vor. Das hilft Schülerinnen und Schülern beim Lernen. Ich habe auch schon Nachrichten bekommen, dass meine Videos in manchen Klassenräumen gezeigt werden; das treibt auch sehr an, weitere Videos zu produzieren.

Natürlich kann ich mich dadurch auch kreativ austesten, was Film und Schauspiel angeht. Verschiedene Schnitttechniken, Einspieler, Artikulation und Gestikulieren kann ich damit weiter üben. Da ich auch Mitbegründer einer Improvisationsgruppe und auf Poetry Slams unterwegs bin, konzentriert sich meine Weiterbildung eher auf das Filmische. Tja, man lernt halt nie aus.

Youtube ist sehr atheistisch, wenn nicht sogar abweisend, was den Glauben betrifft. Ich würde es sehr begrüßen, wenn sich die Institution Kirche mehr mit Webvideo beschäftigt. Ich habe jedoch meine Zweifel, dass dann das Image eines Gläubigen weiter in Verruf gerät. Persönlich bin ich mit der Institution nicht auf dem grünsten Zweig, einfach weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe.

Umso mehr würde ich die Kirche auf Youtube zelebrieren, wenn sie sich manchmal nicht so ernst nehmen würde. Mit etwas Selbstironie und Humor geht alles im Leben besser. In der Gemeinde, in der ich ab und zu die Gottesdienste besuche, sind die Predigten von Herrn Ulrich Kastner genau das, was ich mir darunter vorstelle, wie ein Teil der Kirche sich im Webvideobereich bewegen sollte.

 




 

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