» STATEMENTS » Michael Alexander Mann
  Startseite labern/verkünden: Die christliche Blogosphäre
  ÜBERSICHT | EDITORIAL | TITELSTORY | INTERVIEW | STATEMENTS | ÜBER DIE AUTOREN
Diese Seite empfehlen Als Druckversion öffnen Als PDF herunterladen
  ZURÜCKBLÄTTERN WEITERBLÄTTERN
     
 

Text: Michael Alexander Mann

 

Michael Alexander Mann, Jahrgang 1972, hat Kunst und Katholische Theologie in Siegen, Bonn und Berkeley, Kalifornien, studiert. In den Jahren 2000 bis 20011 war er u.a. Lehrer in Bonn, selbständiger Berater, Pastoralassistent und Gemeindeleiter in der Schweiz. Seit 2011 ist er Projektleiter bei "safranblau" im schweizerischen St. Gallen. Michael Mann ist außerdem Mentaltrainer, Teamentwickler, Kommunikationstrainer, Yoga- und Meditationslehrer. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

 
   
 

 

 

 

„Herr Mann, Sie sind Theologe und Projektleiter von safranblau, St. Gallen. Das Projekt "möchte den Graben zwischen Jugendkulturen, Christentum und Kirche überwinden dank Unterstützung von Ruhe, Begegnung und Events". Wie erleben Sie die Anforderungen junger Menschen an Sprache und Kommunikation der Kirche allgemein? Und wie kommunizieren Sie mit ihnen? Was ist Ihnen wichtig, wenn es um Dialog geht?“

Beim ökumenischen Projekt safranblau schauen und hören wir genau hin, wie junge Menschen sprechen, was ihnen wichtig ist und was nicht. Was sie brauchen und was nicht. Welche Medien sie nutzen, welche Orte sie aufsuchen und welche Orte sie meiden.


Werbung statt kopierter Zettel
Als ich jung war, gab's von der Pfarrei kopierte Zettel. Bei safranblau platzieren wir Werbung im öffentlichen Raum. D.h. wir arbeiten mit einem Grafik-Büro zusammen, die für uns Flyer und Plakate entwerfen. Diese sind nicht nur so gut, wie die von anderen Anbietern, sondern zum Teil sogar besser. Für unsere Flyer bekommen wir immer wieder auch von Profis aus der Werbebranche Lob und Anerkennung. Selbstverständlich ist auch die Sprache zielgruppengerecht. Die Herausforderung für uns liegt hier allerdings darin, dass wir unseren Geldgebern immer wieder erklären müssen, wieso wir Geld für die Designer, also für Bildsprache, ausgeben.


Neue Medien
Dann sind die neuen Medien natürlich ein Kanal. WhatsApp, Facebook, Instagram, Viber sind auf meinem Smartphone. Unsere Zielgruppe sind die sogenannten Digitalen Nomaden, wie sie in der neuen Sinusstudie bezeichnet werden. Derzeit gibt es einen kostenlosen Download auf unserer Website, der rege genutzt wird. Es handelt sich um eine geführte Meditation. Ziel dieser Meditation ist Stressresilienz und Relaxen, auch wenn der Tag voll und der Lebensentwurf noch überhaupt nicht klar ist.


Workshop und Event-Charakter
Unser Ziel war es nie, eine Gemeinde aufzubauen. Wir sollten nur eine neue Sprache sprechen, neue Bilder von Kirche in die Köpfe bringen und Brücken bauen zwischen Kirche und jungen Erwachsenen. Das machen wir z.B. mit lust- und sinnvollen Workshops und Events. Diese Brücke steht nun, wir können hinüber zu ihnen gehen. Auf Grund des Grabens zwischen Kirche und …und einem großen Teil der Gesellschaft kommen aber nur wenige Leute über unsere Brücke zurück in ihre Pfarrei vor Ort. Also folgt nun notgedrungen die zweite Phase. Wir bieten nun doch so etwas wie "Gemeinde" an. Also die Gelegenheit, unsere Struktur und passende Räume zu nutzen, wo junge Erwachsene sich selber treffen können und eine ganz neue Form von dem machen, was früher mal ein Pfarreiverein war. Aus unseren Workshops sind Gruppen hervorgegangen, die sich regelmäßig treffen. Niemand hier würde sich als "ehrenamtlicher MitarbeiterIn" in der Kirche bezeichnen, sie organisieren sich einfach unter unserem Dach.


Rede von Gott
Die Rede von Gott ist etwas vom Heikelsten, da der Begriff sehr unterschiedlich gefüllt wird. Als Theologe spreche ich natürlich unsere Fachsprache und beherrsche auch die liturgische Sprache, da wir katholische Theologen als PastoralassistentInnen und GemeindeleiterInnen Wortgottesdienste feiern und auch in der Eucharistie predigen. Ich habe auch mit bischöflicher Erlaubnis getauft und Ehe-Assistenz geleistet, was ja theologisch gar kein Problem ist. Das wird in Deutschland zu meinem Bedauern immer noch anders gehandhabt. Als Meditations- und Yogalehrer kenne ich aber auch die Begriffe aus der Zen-, Yoga- und Mentaltraining-Szene. Sprache ist etwas, das mir leicht fällt, ich leiste hier sehr viel Übersetzungsarbeit in beide Richtungen. Was zu vielen Aha-Erlebnissen führt. Ich glaube, wenn ich als kirchlicher Mitarbeiter verstanden werden möchte, sollte ich erst einmal selber genau hinhören und verstehen. Ich kann nur das erwarten, was ich selber zu leisten bereit bin. Diese Szenen sind übrigens äußerst dankbar, wenn man sie als Kirchenvertreter würdigt. Das geht ihnen runter wie Öl und es geschieht noch etwas: Sie fühlen sich wieder ein gutes Stück mit ihren eigenen christlichen Wurzeln verbunden.

Safranblau-Team Michael Mann kath. Theol. Kurt Pauli, ev.-ref. Diakon

Anmerkung zum Foto: Das Foto ist bewusst so bearbeitet, dass es auch ein Filmplakat für z.B. Alarm für Cobra 11 sein könnte. Laut Prof. Matthias Sellmann ist es wichtig, aufzufallen.

 

 

nach obeN

     
  ZURÜCKBLÄTTERN WEITERBLÄTTERN
  ÜBERSICHT | EDITORIAL | TITELSTORY | INTERVIEW | STATEMENTS | ÜBER DIE AUTOREN
Diese Seite empfehlen Als Druckversion öffnen Als PDF herunterladen