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Text: Arnd Brechmann  

Arnd Brechmann, geboren 1964, ist gebürtiger und überzeugter Essener. Verheiratet, drei Kinder, katholischer Laie seit Geburt. Nach beruflicher und akademischer Aus- und Fortbildung arbeitet Brechmann im Management der Sparkasse Essen. Der Stiftungsexperte hat in der Umstrukturierung im Bistum Essen als Vorsitzender von Gemeinde- und Pfarrgemeinderat hautnah Wandel im Ehrenamt gestaltet. Und Notwendigkeit einer Zukunftsvorbereitung kommuniziert. Er ist Mitherausgeber des Buches „Wenn Laien zu Wort kommen – Ein außergewöhnlicher Dienst“, Verlag Herder, Oktober 2015. Das Buch stellt Hintergründe und Perspektiven eines außergewöhnlichen Weges über 20 Jahre hinweg dar, enthält wertvolle Anregungen für Laien und Gemeinden mit Blick auf pastorale Chancen in der Zukunft.

 
   
 

 

 

 

„Wie gefallen Ihnen die Predigten in Ihrer Kirche?“

Offene Frage, offene Antwort: Es kommt darauf an, würde ein Jurist wohl sagen. Ich erlebe erfrischende, wohltuende und aktivierende Predigten, aber auch das komplette Gegenteil davon. Ist es Tagesform, Gewohnheit, Textstelle oder Vorbereitungsintensität des Predigers, die Ausschlag geben? Ich habe von einem Geistlichen auch zwei Mal dieselbe Predigt gehört, allerdings mit drei Jahren Abstand.

„Wo sehen Sie Verbesserungsbedarf?“

Die Lesungstexte sind mitunter schwer zu verstehen, nicht in einen bibelhistorischen Zusammenhang gestellt, die Akteure unbekannt. Hier empfehle ich Hintergrundaufklärung. Die Predigten selbst sind mitunter „Rosamunde Pilcher“, haben nach zum Teil erstaunlichen Verläufen ihr Happy End in Gottes segensreichen Heilswillen. Hier liegt meine persönliche Erwartungslatte aber substanziell höher. Ich möchte ermutigt werden auch und gerade in Krisenzeiten. Ich möchte gereizt werden, mich kritisch mit Botschaften und Forderungen Jesu auseinander zu setzen.

„Was muss sich verändern?“

Verschiedenheit erfreut, variatio delectat. Insofern wäre es ein interessantes Zukunftsprojekt, Hauptamtliche und Laien alternierend Glaubenszeugnis abgeben zu lassen. Eine Laienpredigt in der Eucharistiefeier schließt das Kirchenrecht zwar grundsätzlich aus. Und doch gibt es Beispiele, kommen Laien in der Kirchengemeinde St. Josef, Essen-Frintrop, in der Sonntagsmesse regelmäßig zu Wort. Und das bereits seit über 20 Jahren. Frauen und Männer aus unterschiedlichen Lebenshintergründen, verschiedenen Berufen, altersmäßig von Mitte 40 bis Mitte 60. Wir finden dabei eine Sprache aus dem Mitte der Gemeinde, der Mitte der Gesellschaft, der Mitte des Lebens. In unseren gemeinsamen Schriftgesprächen suchen wir her zu leiten, was die Lesungstexte, was das Evangelium für uns, einen jeden in seiner Lebensphase, seiner aktuellen Familiensituation tatsächlich wirksam machen. Auch die Tagesaktualität aus Politik und Wirtschaft wirkt dabei mit. Und die Reaktionen? Es gibt unmittelbare Ansage und Feedback von den Messbesuchern zu den Ansprachen, im Volksmund „Laienpredigten“. Es entsteht Dialog zu Ansprache und zu den Lesungstexten, die wir häufig historisch beleuchten, die handelnden Akteure transparent machen, um diese überhaupt verstehen zu können. Und es entsteht auch eine Art ökonomischer Wettbewerb, denn die Geistlichen in Gemeinde und Pfarrei lassen sich tatsächlich anregen und animieren. Befruchtend.

 

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