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Text: Jan Primke |
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Jan Primke, ist studierter Bassist (BSM, Köln), Gitarrist und TV- & Radiosprecher. Als Musiker und Dozent blickt er auf über 1.000 Konzerte und Workshops im In- und Ausland zurück. Als Bassist und Sänger ist er auf verschiedenen Produktionen zu hören und betreibt ein, auf
Sprachaufnahmen spezialisiertes Tonstudio im Herzen Dortmunds. Als Sprecher ist der Dortmunder täglich bundesweit in etlichen TV- & Radiospots, Businesspräsentationen, Anrufbeantwortern, Hörbüchern, Band-EPKs oder automatisierten Service-Warteschleifen zu hören. Er ist Mitautor der WDR Produktion „Kirche in 1Live“.
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„Herr Primke, Sie sind Stationvoice bei CrossChannel.de, ein Radioangebot für Jugendliche und junge Erwachsene. Welche Ansprüche hat diese Zielgruppe an ein religiöses Glaubensradio? Wie werden Sie diesen gerecht und wie muss ein christliches Radioprogramm Ihrer Meinung nach aussehen, um gehört und ernst genommen zu werden?“
Als Stationvoice spreche ich mit wenigen Ausnahmen alle Spots auf Crosschannel.de,
einem der Sender vom ERF e.v., Wetzlar. Seit knapp 10 Jahren mache ich diesen Job und
habe dabei viele Änderungen und eine große Entwicklung in der christlichen
Radiolandschaft gesehen: Ein eher „auf sich selbst konzentriertes“ Radio entwickelt sich
zu einem weltoffenen und natürlicher kommunizierenden Medium. Mit unseren Themen
und Sendungen möchten wir ein aktuelles Angebot für unsere jungen Hörer gestalten.
Genau dies erwarten unsere Zuhörer. Sie möchten nicht nur konsumieren und unterhalten werden, sondern herausgefordert werden, mehr aus unseren aktuellen Themen und
Beiträgen zu holen. Für unsere Redakteure und Moderatoren ist es eine tolle
Herausforderung immer wieder aktuelle und frische Themen zu präsentieren, die in
unseren Alltag gehören und ihn reicher machen.
In unserer Sendung „PrayerSayer“ gehen wir in die Offensive. Viele Hörer senden uns
Gebetsanliegen und wir beten mit ihnen und für sie - live im Radio. Unser Magazin „CrossIn“ liefert Infos und News zu allem, was im Radio Relevanz besitzt. In all den Jahren
hatten wir hunderte Bands und Künstler zu Live-Acts und Interviews im Studio, die uns und
unseren Hörern viele Infos aus erster Hand gaben zu CD Produktionen, Songwriting, „Was
ist Lobpreis und Anbetung?“, „Was bedeutet mir Glaube?“ oder „Wie erzähle ich, dass ich
Christ bin?“.
Für mich ist es eine große Ehre, an und in einem Radio mitwirken zu können und damit für
mehr Normalität mit der christlichen Botschaft im Alltag zu sorgen. Gerade an diesem
Punkt hat sich viel in der Medienwelt getan. Ich glaube, dass wir Christen lockerer
geworden sind, was unsere Bedenken angeht über unseren Glauben zu reden. Und ich
glaube, dass viele Menschen offener geworden sind, die Botschaft zu hören. Sie sind
gelangweilt von den alten Vokabeln und der Art des Redens einer langatmigen Predigt.
Eine alte Sprache wollen und können wir uns im Radio nicht leisten, daher ist es für mich
besonders aufregend, eine gute und verständliche Sprache zu finden und
selbstverständlich zu sprechen.
Im Radio hören wir sehr viel Musik und es sind inzwischen viele Songs auf dem Markt, die
man als sehr christlich hören kann. Ob sie so gemeint sind, weiß ich nicht, aber es ist
großartig zu hören, dass ein Song im Soundtrack von Shrek „Halleluja“ (Cohen) heißt,
oder dass sehr bekannte Bands wie Silbermond Texte schreiben, die ich auch im
Gottesdienst oder Konzert spielen könnte. Es wird viel passieren in den nächsten 10 Jahren. Wir Radiomacher werden besser, Gottes Botschaft weiterzugeben und ich glaube, dass die Menschen weiterhin offener dafür werden. Natürlich hoffe ich, dass ich dann auch noch ein Teil der (christlichen) Radiowelt sein darf.
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